Star Trek Con Dortmund 2018 – mein Treffen mit Captain Kirk –

Anfang 2019. Okay, wir haben schon Februar. Wie auch immer, ich sitze in meinem Büro und bearbeite Fotos aus dem letzten Jahr. Warum so spät? Keine Ahnung. Kennt ihr das nicht? Dass man sich nicht aufraffen kann, das eine oder andere Shooting zu bearbeiten, und schwupps… ist ein Jahr um. Und damit sich die unbearbeiteten Fotos nicht allzu sehr anhäufen, versuche ich, meine Festplatte Anfang eines jeden Jahres abzuarbeiten.

Und da findet man manchmal Sachen, die man irgendwie vergessen hat. Dann lehnt man sich zurück, klickt sich durch die Fotos und erinnert sich zurück…

… zurück an einem Wochenende Ende April. Ort: Dortmunder Westfalenhallen. Grund: Star Trek Con, Treffen mit Captain Kirk (William Shattner).

Es war ein grauer, kalter Tag. Es nieselte leicht, als wir aus unsere Autos stiegen. Heute war also der Tag, an dem ich Captain Kirk treffen würde. Aber nicht nur ihn alleine. Viele Schauspieler aus verschiedenen Star Trek-Serien geben sich hier ihr Stelldichein. Aber ich gebe zu, dass ich mich am meisten auf die alte (!) Riege freute. Es gehört zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen, in der ich samstagnachmittags mit meinem Vater vor dem Fernseher sitze, und wir zusammen die „neusten“ Folgen von Raumschiff Enterprise anschauen. So neu waren sie schon damals nicht, allerdings strahlte das ZDF diese erst Anfang der 70er Jahre in Deutschland aus. Auch wenn es sich manche heutzutage nicht vorstellen können, es gab damals noch kein Internet und somit kein YouTube, Netflix und Co. Und so starrte ich damals um nichts zu verpassen gebannt auf den „großen“ TV-Bildschirm, um Kirk, Spock, Pille, aber auch Uhura und Chekov auf ihren Abenteuern in den Tiefen des Weltalls zu begleiten.

Jetzt, knapp 45 Jahre später, begab ich mich mit meinen Freunden vorbei an bunten Plakaten, die die Helden meiner Kindheit zeigten, in die Halle.

Star Trek Destination

Star Trek – this way

Im Vergleich zu der letzten besuchten ComicCon war der Andrang hier sehr überschaubar. Und das zeigte sich leider auch in der Halle. Gehört der Trekkie in der heutigen Zeit zur aussterbenden Rasse? Fast könnte man das meinen. Okay, Vorteil ist, dass ich an die vereinzelnden Tische ohne Gedränge herankam. Aber natürlich geht da auch irgendwie Atmosphäre verloren.

Ich machte das Beste draus, und tauchte in die Star Trek-Welt ein.

Es waren hier zwei Bühnen aufgebaut, auf denen später die Stars auftraten. Zum Teil war der Zutritt kostenlos (wenn Insider oder Nebendarsteller auftraten), dann aber kostete es wieder Eintritt, wenn die großen Stars kamen. Das habe ich aber dann nicht mitgemacht.

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Star Trek Destination

Das haben sich auch andere Fans gedacht, die dann versuchten, über die Absperrung das eine oder andere zu erhaschen.

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Star Trek Convention

Deep Space 9 – Star Trek –

Es gab natürlich überall Tische, die ihre Merchandising-Produkte rund um Star Trek verkauften. Ich musste aufpassen, dass ich mein Geld nicht für T-Shirts, Tassen etc. ausgebe.

Star Trek Destination

Denn die Autogramme meiner Helden waren auch nicht gerade billig. Das staffelt sich natürlich nach Bekanntheitsgrad. Und ist auch an der Schlange der Fans vor der jeweiligen Schauspielern abzulesen.

Während der eine oder die andere gelangweilt die Zeit bis zum nächsten Autogrammwunsch eines Fans mit Lesen überbrückte, bildete sich bei anderen schon weit vor der angegebenen Zeit lange Schlangen vor den Tischen. Shattner ließ sich noch Zeit, also nutzte ich diese, um mich bei Chekov und Uhura in die Schlange einzureihen.

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Warten auf Uhura

Ersterer (Walter Koenig alias Pavel Chekov) war pünktlich da, so dass ich schon bald im Besitz eines Autogramms kam. Als ich so vor ihm stand, konnte ich mir kaum vorstellen, dass er jener Chekov war, den ich damals auf der Brücke der Enterprise im Fernsehen sah. Alt und müde sah er aus. Aber er war freundlich zu jedem Fan und beantwortete bereitwillig Fragen, so dass auch mal ein etwas längeres Pläuschchen entstand. Wir begnügten uns mit einem freundlichen Lächeln und belanglosem „Thank you“ und „you are welcome“.

Star Trek Convention Dortmund

Checov und ich

Doch dann hielt ich mein Autogramm in den Händen, stand etwas abseits des ganzen Trubels. Das gab mir die Gelegenheit, mein Teleobjektiv auf meine Kamera zu schnallen und Fotos zu machen. Das ist nicht gerne gesehen, da man auch für Fotos Geld haben will. Trotzdem gelangen mir einige Aufnahmen, bis ich dann doch entdeckt und aufgefordert wurde, sofort damit aufzuhören.

William Shattner alias Captain Kirk war immer noch nicht da, also stellte ich mich bei Nichelle Nichols alias Uhura an. Das Warten geriet zur Geduldsprobe, da sie sich sehr verspätete. Die Veranstalter machten irgendwann willkürlich einen Cut innerhalb der Warteschlange und verteilten an die hinteren Leute Karten, damit diese später ein Autogramm bekommen. Doch so lange wollte ich nicht mehr warten, schließlich wollte ich ja auch noch zu Kirk. Ich bequatschte einen Mitarbeiter, der mich dann freundlicherweise doch wieder in die erste Reihe ließ. Irgendwann drehten sich die Köpfe nach hinten. Auf einen Rollstuhl wurde Nichelle Nichols zum Tisch geschoben. In Tippelschritten bewegte sich sodann die Schlange nach vorne. Dort angekommen wird jeder darauf hingewiesen, die Schauspielerin nicht anzufassen. Fand ich komisch, hatte ich aber auch nicht vor.

Und so saß sie dann vor mir. Gebeugt über das Foto, das ich ihr gereicht hatte, und schrieb ihren Namen drauf. Kurz darauf überreichte sie es mir, wir schauten uns an und ich sagte ihr, dass es mir eine Ehre sei, sie getroffen zu haben. Sie lächelte, und schon war ich wieder weg. Auch hier nutzte ich die Gunst der Stunde, um Fotos zu machen.

Uhura Star Trek

Lieutenant Uhura

Auf dem Weg zu Kirk, begab ich mich noch schnell zu Connor Trinneer, der in Raumschiff Enterprise den Commander Charles „Trip“ Tucker III spielte. Ich hatte bei ihn das Gefühl, dass es ihn etwas peinlich war, für Autogramme Geld anzunehmen. Während es bei den großen Stars etwas weiter ausgelagerter war, Tickets für Autogramme zu kaufen, musste man hier der Dame links von ihn das Geld geben. Während dieser Prozedur schaute Conner immer zur Seite. Erst, als das finanzielle erledigt war, wand er sich einem wieder freundlich zu.

Ich selber wollte eigentlich kein Autogramm von ihm. Nicht, dass mir seine Rolle bei Enterprise nicht gefallen hätte. Eigentlich bin ich auch ein großer Fan dieser Serie, auch wenn sie beim Publikum durchgefallen ist. Doch das Autogramm wollte ich meinem Bruder schenken, der heute leider verhindert war. Das sage ich dem Schauspieler auch, und ich hatte das Gefühl, dass er mir das etwas übel nahm. Mit einem etwas gefrorenen Lächeln übergab er mir das Autogramm.

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Doch nun wurde es Zeit für Captain Kirk. Ich stellte mich in die Schlange. Komischerweise stand sein Tisch exakt am anderen Ende der langen Reihe, weit von seinen Ex-Kollegen Chekov und Uhura entfernt. Zufall? Egal. Nach kurzer Zeit blickte ein Schrank von Bodyguard mit dem obligatorischen Knopf im Ohr um die Ecke und teilte den Veranstalter mit, dass Mr. Shattner nun käme. Und tatsächlich tauchte dieser dann auf, begab sich zu seinem Tisch und sortierte seine Stifte. Man sah, dass er gute Laune hatte. Quatschte und lachte mit den Leuten um ihn herum, gab auf alles ein Autogramm.

Schnell ging es weiter. Und dann stand ich vor ihm. Erinnerungen aus meiner Kindheit wurden wach. Ich mit meinem Vater vor diesem Röhrenfernseher, während meiner Mutter nur Kopfschütteln für diese Serie übrig hatte. Und nun blickte Captain Kirk nicht an der Kamera vorbei über die Brücke seines Raumschiffs, sondern direkt in meine Augen. Ich muss gestehen, ich war etwas ergriffen. Ich begrüßte ihn und gab ihn mein Foto. Er nahm es dankend entgegen, unterschrieb es. Ich wollte aber nicht so einfach das Autogramm nehmen und wieder gehen. Irgendwas musste ich tun. Spontan ballte ich meine rechte Hand zur Faust und hielt diese ihn entgegen. Er sah es und tatsächlich, er antwortete auf derselben Weise. Unsere Fäuste berührten sich, wir grinsten uns an…

Die Autogramme lagern nun in meinem Büro. Die Bilder sind bearbeitet. Ich lehne mich zurück und denke nach. Ja, warum nicht? Ich entscheide mich, dieses Erlebnis auf meinen Blog zu veröffentlichen. Auch wenn schon ein Jahr vergangen ist. Ich melde mich in meinem Blog an und beginne zu schreiben:

„Anfang 2019. Okay, wir haben schon Februar. Wie auch immer, ich sitze in meinem Büro…“

 

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Ray Wilson’s Geburtstag in Poznan -Teil 4-

Tag 3 + 4 – 2. Konzert und Heimreise

Diesmal ist das Erwachen leichter. Noch lange liege ich im Bett und denke über das Geschehen nach. Ich stehe auf, checke mein Handy, erstelle eine Story auf Instagram. Dach geht’s zum Duschen. Kurze Zeit später stehe ich am Brunnen, der sich direkt vor meinem Hotel befindet. Ich schlendere langsam über den fast menschenleeren Marktplatz. Es ist bewölkt. Die Frische tut meinem Kopf gut. Doch der Kaffee ruft. Ich gehe zum Frühstücken. Kurze Zeit später meldet sich mein Handy. Auch die anderen wollen frühstücken, wir vereinbaren ein Treffen unweit meines Hotels. Dort sitze ich später mit ihnen zusammen. Mittlerweile hat sich die Sonne durch die Wolken gekämpft und brennt unbarmherzig auf mich herab. Danach spielen wir Touristen, besuchen die vielen Stände mit Nippes, fotografieren dies und das. Ein kleiner Besuch bei der Kirche vom Vortag ist auch mit dabei.

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Irgendwie bin ich aber heute nicht so gut drauf. Ich brauche etwas Ruhe für mich. Ich verabschiede mich von meinen Freunden und ziehe mich in meinem Hotelzimmer zurück. Dort sitze ich im Halbdunkel und gucke Star Trek auf meinem Tablet. Doch dann ist es wieder soweit. Ich mache mich fertig, schnappe mir meine Kamera und gehe erneut zum Kulturzentrum.

Ja, das Alleinsein hat geholfen, meine Stimmung hat sich verbessert. Am Schloss angekommen sitze ich auf einer kleinen Mauer unweit vom Eingang.

Diesmal wird Ray erwartet, bekommt einen Blumenstrauß, posiert für ein Foto. Auch ich begebe mich langsam ins Innere.

Die gleiche Prozedur wie gestern. Nur dass ich diesmal keinen Sitzplatz habe, sondern direkt an der Bühne stehe. Ob ich das das ganze Konzert aushalte? Nun, das habe ich. Geholfen hat auch die Anwesenheit von Francois, die ich hier wieder treffe.

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Die Halle ist schnell gefüllt. Wie am Vortag beginnt das Konzert etwas verspätet, die Zuschauer skandieren pünktlich um 20.00 Uhr durch rhythmisches Klatschen den Beginn.

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Ohne Umschweife startet Ray mit „Ought to be resting“ in den Abend. Es folgen viele der bekannten Lieder, und es ist (aus meiner Sicht) wohltuend, dass kein einziges Genesis-Stück dabei ist. Das honorieren die Fans auch mit lauten Jubel und Applaus. Bei der Zusammenstellung der Musikstücke mag man geteilter Meinung sein. Wenn man „Stiltskin“ hört, erwartet man harte Stücke, wie man sie vom Album „She“ her kennt. Doch leider fehlen Lieder wie „Fligh High“, „Wake Up Your Mind“ oder eben „She“. Dafür sind „Constantly Reminded“,(in der polnischen Version), „Show Me the Way“ und „Lemon Yellow Sun“ vorhanden. In der Mitte des Konzertes wird es etwas ruhiger, da spielt Ray Stücke wie „Song For a Friend“, „The Actor“ aber auch „Romeo and Juliet“ von den Dire Straits oder „Heroes“ von David Bowie. Zu „Romeo and Juliet“ erzählt Ray eine Geschichte über seine erste Freundin, die ihn damals wegen eines anderen, erfolgreicheren Mannes verlassen habe. Diese Freundin ist an diesen Abend ebenfalls da, und für sie spielte er nun dieses Lied.

Unterbrochen wird das Konzert öfters von Glückwunschbekundigungen seitens der Fans in Form von Ständchen, Blumen oder auch einmal von einer Knallbombe, das buntes Konfetti auf die Bühne schießt.

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Während des Konzertes steht plötzlich ein polnischer Fotograf neben mir. Schnell kommen wir ins Gespräch, quatschen über unsere Kameras (natürlich Canon), Objektive. Momente wie diese bereichern das Leben ungemein.

Das Konzert ist zu Ende.

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Ray bekommt noch eine Torte überreicht, bedankt sich an alle.

Auf der Bühne Fotografen (verdammt, warum bin ich nicht da? Immerhin habe ich einen Presseausweis). Ein Foto, das von dort gemacht wurde, zeigt aber auch mich im Publikum. Somit gut, dass ich nicht oben war.

Das Licht geht an, wir verlassen den Saal. Draußen im Vorraum quatsche ich noch lange mit Francois. Wir haben uns angefreundet. Ich biete ihr an, sie zusammen mit Ray und den anderen zu fotografieren.

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Mir fällt die Anspannung der letzten Tage ab. Mir ist bewusst, dass ich den Schluss einer fantastischen Zeit erlebe, an die ich lange zurückdenken werde. Irgendwie will ich hier nicht weg, kann die Zeit jedoch nicht aufhalten. Noch einmal gehe ich zu Ray, bedanke mich bei ihm für alles, gehe hinaus. Draußen verabschiede ich mich herzlich von Francois, wir wollen in Kontakt bleiben. Ein Stück des Weges begleiten mich noch Ina und Hartmut. An ihrem Hotel kaufe ich mir noch was zu trinken, dann gehe ich zu mir. Es ist früher morgen als ich einschlafe…

Wehmütig sitze ich alleine am Frühstückstisch, trinke meinen Kaffee. Immer wieder geht mein Blick nach draußen, meine Gedanken in die Vergangenheit. Mein Taxi wartet. Auf dem Weg zum Flughafen sehe ich ein Plakat von Ray auf einem Bus kleben. Ich muss lächeln. Der Taxifahrer spielt eine Blues-CD, genau meine Stimmung.

Schon bald sitze ich im Flieger, Polen lasse ich hinter mir. Ich freue mich auf meine Familie, sie holen mich am Flughafen ab. Ich werde viel zu erzählen haben.

Auf dem Hinflug fragte ich mich, mit welchen Erinnerungen ich zurückkehren werde. Nun weiß ich es…

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Teil 1

Teil 2

Teil 3

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Ray Wilson`s Geburtstag in Poznan -Teil 3-

Tag 2 – After-Show-Party

„Blue Note“. So der Name des Jazz-Kellers. So etwas wollte ich schon immer mal besuchen, habe es aber nie getan. Und jetzt hier…

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Die Wände am Eingang sind mit Plakaten zugekleistert, erinnert mich etwas an die MusicHall in Worpswede. Nur dass es hier eine enge Treppe ist, die mich nach unten führt. Dann erreiche ich die Garderobe, vor mir ein „Man in Black“ (hatte er auch eine Sonnenbrille auf?). Das Licht ist sehr gedämmt. Der Schrank vor mir verlangt mit grimmiger Miene eine Genehmigung zu sehen. Ich halte ihn meine VIP-Card unter der Nase. Sofort springt er zur Seite und macht mir Platz. Ich durchquere den dunklen Flur, plötzlich öffnet sich vor mir der große Raum.

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Auf der Bühne auf der anderen Seite spielt jemand Klavier, rechts befindet sich eine große Bar. Hier oben wird gerade Sushi angerichtet. Der Raum vor der kleinen Bühne selber war mit Tischen und Stühlen bestückt. Ich gehe die letzten Stufen herab, schaue plötzlich in bekannte Gesichter. Auch sie stehen auf der Liste. Da wir verdonnert wurden, nichts zu sagen, wussten wir voneinander nicht. Egal, jetzt sind wir hier, und es ist ein verdammt gutes Gefühl! Nach und nach treffen die Bandmitglieder ein. Alles ist locker, es wird viel gelacht und getrunken. Ich gehe zur Bar, bestelle mir einen Whisky und geselle mich zu den andern am Tisch.

Dort treffe ich sie alle wieder. Ina und ihr Mann Hartmut sind auch da. Ina war diejenige, die mich zu dieser Reise „gedrängt“ hatte. Zum Glück…

Heike muss mich öfters kneifen, damit ich realisiere, dass diese Momente Wirklichkeit sind. Mit meinem Glas Whisky in der Hand stehe ich inmitten des Geschehens und genieße jede Sekunde.

Gut eine halbe Stunde vor Mitternacht erscheint dann Ray.

Händeschüttelnd bahn er sich langsam den Weg zur Bühne. Unter kräftigen Applaus ergreift er das Mikrofon und bedankt sich herzlich für das zahlreiche Erscheinen.

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Er erzählt davon, wie er vor über 10 Jahren die Entscheidung getroffen hat, nach Polen zu ziehen, dass er den schottischen Humor, der manchmal sehr sarkastisch sein kann, hier vermisst. Er bedankt sich, dass man ihn hier in Polen geholfen hat, seine Karriere aufzubauen, und auch dafür, dass man sein Gesicht überall in Polen auf Busse angebracht hat. Dadurch, so meint er grinsend, sei er wohl der meist gehasste Typ in Polen geworden. Zum Schluss genießt er es, diesmal nicht auf der Bühne singen zu müssen (was er aber zu fortgeschrittener Stunde trotzdem tut), und somit die musikalische Begleitung anderen überlassen kann (Marcin und Ali lassen es sich nicht nehmen).

Danach geht er von der Bühne, bedankt sich diesem und jenem. Ich nehme einen weiteren Schluck und lasse meinen Blick durch den Keller kreisen. Dort steht Ali und lacht (seltener Anblick), und da ist jemand im Kilt und bestellt sich etwas zu Trinken. Ist es Scott Spence? Ich weiß, dass er auch hier ist und hoffe, ihn zu treffen. Wir haben öfters miteinander gemailt, ein Foto, das ich mal gemacht habe, ziert eine Single von ihn und seiner Band aus Edinburgh.

Plötzlich steht Ray hinter mir, spricht mich an und nimmt mich in den Arm. Er bedankt sich, dass ich hier bin. Ich wiederum bedanke mich, dass er mich eingeladen hat. Wir klopfen uns auf die Schulter. Ich frage Ray noch schnell, ob Scott hier ist. „Ja“, sagt er, „irgendwo. Aber nicht jeder Schotte hier trägt einen Kilt. Musst mal gucken.“

Und dann ist es schon Mitternacht.

Ein Geburtstagsständchen wird gehalten, Ray schneidet seine Torte an. Nun geht Marcin auf die Bühne.

Mit seinem Saxophon verzaubert er die Gäste. Danach ist Ali dran.

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Natürlich spielt er „Wish you were here“ von Pink Floyd. Ich weiß nicht, den wievielten Whiskey ich mittlerweile in der Hand halte. Immer wieder blicke ich mich mit einem Lächeln um, versuche, nicht aus diesem Traum zu erwachen. Ich muss an die Worte meiner Frau denken, die am Tag des Abflugs sagte, wenn ich die Reise nicht mache, würde ich es ewig bereuen. Wie recht sie doch hatte! Heike macht von weitem ein Zeichen, als ob sie mich kneifen würde. Nein, ich wache nicht auf. Dies ist kein Traum. Ich stehe hier inmitten einer Jazz-Bar in Polen und feiere mit Freunden den 50. Geburtstag von Ray Wilson…

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Ach ja, und Scott Spence habe ich auch noch getroffen…

Wie lange die Feier an diesen Abend noch ging, ist mir nicht bekannt, da ich mich um 2.00 Uhr auf den Weg ins Hotel machte. Allerdings sah ich noch das eine oder andere Posting, das noch Stunden später online gestellt wurde…

Fortsetzung folgt…

Teil 4

Teil 1

Teil 2

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Ray Wilson’s 50. Geburtstag in Poznan – Teil 2 –

Tag 2 – Treffen und erstes Konzert

Das Tageslicht kriecht in meinem Zimmer, das Öffnen meiner Augen fällt mir schwer. Die Nacht habe ich sehr unruhig geschlafen. Kein Wunder bei der Geräuschkulisse. Nach dem Duschen gehe ich eine Runde über den nun menschenleeren Markt. Die Sonne geht auf, taucht den Platz in ein wunderbares goldenes Licht.

Brunnen Posen

Sonnenaufgang

Nun meldet sich doch mein Magen. Beim Frühstück treffe ich Susanne wieder. Sie zeigt mir ihr Zimmer, und so konnte ich mich überzeugen, dass es entgegen der Aussage der Mitarbeiterin an der Rezeption von gestern nicht normal ist, dass es so laut im Zimmer sein muss. Zum Glück ist heute jemand anderes am Empfang. Sie macht auch einen weitaus kompetenteren Eindruck. Kurz: ich bekomme ein anderes Zimmer, müsse aber warten, bis es gereinigt ist. Ich nutze diese Gelegenheit, um mir Poznan anzuschauen.

So schlendere ich durch die morgendliche Gassen und Straßen.

Das sind so die Momente, wo ich doch froh bin, eine Reise unternommen zu haben. Überall sehe ich Fotomotive. Alte Straßenbahnen rattern an mir vorbei. Um mich herum der Lärm einer erwachenden Stadt.

Dann sehe ich einen Park, eine Holzbank lädt zum Verweilen ein. Ich setze mich, schaue den Tauben bei ihrer Futtersuche zu. Da erscheint eine Mutter mit ihrem kleinen Kind, das unbedingt zu den Tauben will. Unsicher auf seinen kleinen Beinchen versucht es, die Tiere zu fangen. Ich lächle und muss an meine beiden Jungs Zuhause denken. Sehnsucht erfüllt mich.

Park Poznan

Auf den Weg zurück zum Hotel durchquere ich weitere kleine Gassen. Plötzlich höre ich Musik, klassische Musik. Geigen. Hier muss eine Musikschule sein; die Töne kommen aus einem geöffneten Fenster über mir. Ich erblicke eine alte Kirche, die zwischen Häuserfronten gequetscht wirkt.

Drin bin ich überwältigt von der Größe und Schönheit dieses Bauwerkes.

Zurück im Hotel beziehe ich mein neues Hotelzimmer. Über WhatsApp verabrede ich mich für den Nachmittag mit meinen anderen Freunden (die ich teilweise noch nie persönlich kennengelernt habe), schließe die Vorhänge, hänge das „Nicht stören-Schild“ raus und falle in einen traumlosen Schlaf…

Nach 2 Stunden stehe ich gut ausgeruht vor dem Hotel und blinzle in die Sonne. Der Schlaf hat echt gut getan. Nun eile ich zum vereinbarten Treffpunkt. Dieser befindet sich direkt vor dem Hotel der anderen. Hier wird gerade die Straße erneuert, Baulärm und –schmutz um mich herum. Was bin ich froh, hier nicht mein Hotel zu haben. Dann sehe ich die anderen, die da sind: Petra, Conny, Denise, Nelly und Frank. Nach einer kurzen Begrüßung gehen wir in einer gemütlichen Pizzeria (ich sollte wirklich mal meinen Speiseplan überdenken). Später kommt noch Sönke vorbei, so dass es ein sehr schönes Treffen bei leckerem Essen wird.

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Nach dem Essen ruhe ich mich noch etwas in meinem Hotelzimmer aus. Doch dann ist es soweit: das Konzert ruft. Mit meiner Kamera mache ich mich auf den Weg.

Kulturzentrum Zamek

Kulturzentrum Zamek

Das Kulturzentrum Zamek ist ein ehemaliges Kaiserschloss, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts eröffnet, im 2. Weltkrieg stark beschädigt, und danach zum Teil wieder aufgebaut wurde. Heute finden dort bis zu 700 kulturelle Veranstaltungen im Jahr statt. Ein würdiger Rahmen für einen 50. Geburtstag. Unsicher, ob ich am richtigen Ort bin, laufe ich auf dem Vorplatz herum. Die Sonne geht langsam unter. Da sehe ich Ray mit seiner Freundin Gosia Hand in Hand zum Kulturzentrum schlendern. Kurze Zeit später gesellen sich die anderen Bandmitglieder dazu. Also scheine ich hier richtig zu sein. Eine kurze Schrecksekunde bekomme ich in Form einer Nachricht auf meinem Handy. Die besagt, dass es im Saal wohl verboten sei zu fotografieren. Nun, wir werden sehen.

Innerhalb des Gebäudes empfängt einem die Kühle des großen Empfangsraumes.

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An der Kasse vorbei nähert man sich einem großen Bildschirm, auf dem auch Werbung für die anstehenden Konzerte gezeigt wird.

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Links und rechts führen wuchtige Steintreppen in die obere Etage, wo sich der Eingang zum Saal befindet. Der Saal selber fasst bis zu 700 Gäste; beide Konzerte sind ausverkauft.

Vor dem eigentlichen Eingang zur Halle fängt mich Nina ab. Sie arbeitet für Ray, organisiert viel, steht schon mal am Verkaufstresen etc. Sie ist sowas wie Ray’s Privatsekretärin. Zumindest habe ich manchmal so das Gefühl. 🙂

Auf jeden Fall steht sie plötzlich vor mir, unter ihrem einen Arm ein Klemmbrett. Dort streicht sie meinen Namen durch und drückt mir einen Briefumschlag in die Hand. Die Erklärung, die sie mir ins Ohr flüstert, reist mir fast die Füße weg. Ungläubig schaue ich sie an und frage leise: „After-Show-Party?“ Sie nickt und verschwindet. Langsam gehe ich zum Eingang. Dort muss ich meine Kameratasche öffnen. Ich komme ohne Probleme rein, geselle mich zu den anderen an der Bühne. Immer noch etwas benommen versuche ich, mich mit den anderen zu unterhalten. Nina kommt nochmal vorbei und überreicht mir einen Presseausweis, damit ich ungehindert fotografieren kann. Das war wohl der Grund, warum ich so einfach hier rein kam; Nina muss es den Leuten am Eingang schon im Vorfeld gesagt haben. Wie auch immer. Ich werde von vielen Leuten angesprochen. Offensichtlich bin ich bekannter als ich dachte. Langsam komme ich wieder in der Realität an. Kurz vor Beginn der Show begebe ich mich auf mein Sitzplatz. Dort habe ich endlich Zeit, in den Umschlag zu schauen.

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Mit einer Gänsehaut und einem Lächeln im Gesicht betrachte ich die kleine VIP-Karte: auf ihr Ray‘s Logo. Dieses Logo entsprang einem Foto, das ich vor vielen Jahren von Ray gemacht habe. Ich hätte niemals gedacht, dass ich das einmal in dieser Form in der Hand haben würde.

Das Licht geht aus, die Show beginnt.

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Das erste Konzert beinhaltet ausschließlich Genesis-Stücke (und war auch als erstes ausverkauft). Der Funke springt schnell über und das Publikum macht von Anfang an gut mit. Man hat den Eindruck, dass man sich untereinander kennt, was auch nicht verwundert, da man wirklich überall in bekannte Gesichter blickt. Ray bedankt sich auch später auf der Bühne, dass Fans aus ganz Europa extra für ihn diese Reise unternommen haben.

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Eine kleine Überraschung gibt es, als die Band bei dem Lied „In the air tonight“ Pappmasken von Phil Collins aufsetzen. Ray bekommt das anfangs nicht mit, singt weiter. Erst zum Schluss des Liedes, als Ali und Steve sich Ray nähern, bemerkt er, dass da was nicht stimmt, denn selbst das Publikum lacht nun unüberhörbar. Nun blickt er rechts und links in das Gesicht von Phil und muss ebenfalls lachen.

Nach knapp 2.5 Stunden endet das Konzert.

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Ich packe meine Kamera ein und begebe mich Richtung Ausgang. Dort spricht mich wiederum eine Frau auf Englisch an. Es ist Francois aus Paris. Wir haben uns kurz vor unserer Abreise geschrieben, nun treffen wir uns hier. Es ist wirklich unglaublich. Plaudernd begeben wir uns in die Vorhalle. Dort kommt jedoch Nina zu mir und drängt zum Aufbruch.

Ich verabschiede mich schnell von Francois, gehe aus dem Gebäude und wende mich nach links.

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Jazz Club

Dort sehe ich ein kleines blaues Schild, daneben eine geöffnete Tür, eine Treppe führt nach unten…

Fortsetzung folgt…

Teil 3

Reisebericht Teil 1

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Ray Wilson’s 50. Geburtstag in Poznan -Teil 1 Ankunft-

Tag 1

Ich sitze am Dortmunder Flughafen und schaue den Leuten zu, wie sie hastig durch die Halle rennen. Ich bin natürlich viel zu früh hier. Was tue ich hier eigentlich? Diese Frage stelle ich mir nicht zum ersten Mal. Nun, die einfache Antwort ist: ich fliege zu einem Geburtstagskonzert nach Polen. So verrückt sich das anhört, ist es auch. Doch der Reihe nach…

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Vor vielen Wochen saß ich an meinem Rechner und bearbeitete Fotos. Da kam eine Nachricht einer befreundeten Fotografin rein. Ob ich denn wisse, dass Ray Wilson im Oktober seinen 50. Geburtstag feiere (natürlich), und dass er dies als Konzert in seiner Heimatstadt Poznan tue (auch hier: natürlich). Das sei doch wohl DER Anlass, sich mal alle wieder zu treffen, so ging die Nachricht weiter. Nun, ich bin, wie ich immer gerne sage, ein Reisetheoretiker. Ich lese gerne Reiseberichte, beneide Menschen, die morgens aus ihrem Zelt krabbeln und den Sonnenaufgang über wolkenverhangenen Vulkankegel bei einer Tasse Kaffee bewundern. Genauso liebe ich es, für Reisen zu planen. Doch ich sterbe immer 1000 Tode, wenn es für mich auf einer Reise geht. Aber noch war der Termin weit in der Zukunft. Und da ich es, wie gesagt, liebe, zu planen, und ich eh vor meinem Rechner saß, hatte ich nach kurzer Zeit alles zusammen: Flug, Hotel, Eintrittskarten.

Ich brauche wohl nicht erwähnen, dass die Tage vor meiner Abreise für mich die Hölle waren. Doch nun wurde mein Flug aufgerufen, ich stelle mich in die Schlange der anderen Reisenden, sitze kurze Zeit später auf meinem Sitzplatz und starre aus dem kleinen Fenster. Was werde ich wohl für Erinnerungen haben, wenn ich hier wieder lande? Ich stöpsle meine Kopfhörer in die Ohren, der Flieger beschleunigt und Dortmund verschwindet unter mir…

Eine knappe Stunde später lande ich in Poznan.

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Mittlerweile haben sich meine Nerven beruhigt, so etwas wie Vorfreunde und… ja, Euphorie macht sich in mir breit. Auf meinem Weg zum Gepäckband werde ich plötzlich von hinten angesprochen. Ich drehe mich um. Ob ich denn Christian Baltrusch sei, werde ich gefragt. Etwas verwundert bejahe ich diese Frage. Um es kurz zu machen: ich habe vor meinem Abflug eine WhatsApp-Gruppe gegründet. Dort (und auch bei Instagram) poste ich immer meine aktuelle Story. Und von dort hat sie mich erkannt. Persönlich haben wir uns bisher noch nie getroffen. Unglaubliches Gefühl. 🙂

Wie verabschieden uns, und ich begebe mich zum Ausgang. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Ich besteige ein Taxi, das mich in die Innenstadt bringt. Gierig sauge ich die Eindrücke auf, die an dem Fenster vorbeihuschen. Kurze Zeit später bezahle ich den Fahrer, schnappe mir meine Taschen und bahne mir einen Weg durch die Menschenmenge. Das Hotel steht direkt im Zentrum der Altstadt an einem Markt, der gesäumt wird von allerlei Restaurants und Kneipen.

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Das Licht flammt auf und reist das Hotelzimmer aus der Dunkelheit. Ich stelle die Taschen auf den Boden, begebe mich zum Bett und lasse mich drauffallen. Über mir brummt die Klimaanlage. Diese lässt sich zwar ausstellen, doch es bleibt ein stetes Gundbrummeln. Ich schreibe nach Hause, dass ich gut angekommen bin. Danach gehe ich hinaus, um mir was zum Essen zu besorgen (natürlich wird es eine Pizza). Der Marktplatz ist voller Menschen, ich bin sehr überrascht. Zurück im Hotel versuche ich, ein anderes Zimmer zu bekommen, klappt aber nicht. Dafür aber ein Treffen mit einer anderen Freundin, Susanne, die im selben Hotel schläft. Nach einem Drink verabschiede ich mich, versuche meine Ohren mit Ohropax so gut es geht zu verschließen und falle in einem unruhigen Schlaf…

Fortsetzung folgt…

Teil 2

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Zu Besuch beim Radioteleskop in Effelsberg

Meine Maps-App sagte mir eine Fahrtzeit von knapp 2 Stunden voraus. Da ich lieber immer etwas Zeitpuffer habe, entschied ich mich, insgesamt 3 Stunden einzuplanen. Wie gut diese Entscheidung war, sollte ich noch leidlich erfahren. Mein Ziel war das Radioteleskop in Effelsberg. Dort hatte der Verlag „Spektrum der Wissenschaft“ seine Leser zu einer Exkursion am Radio-Observatorium eingeladen.

Zuerst kam ich gut durch. In meinem Auto lag ein gebügeltes Hemd, das ich erst vor Ort anziehen wollte, damit es nicht vom Sitzen zerknittert. Schließlich wollte ich einen guten Eindruck hinterlassen. Köln war trotz seiner vielen Baustellen schnell umfahren, dann wurde es sehr ländlich. Aber so ist nun mal die Eifel: viel Landschaft, wenig Verkehr. Dann plötzlich vor mir eine Absperrung. Nun gut, folge ich eben eine vorgeschlagene Umleitung… wenn da eine gewesen wäre. Meine App wollte mich ständig zur gesperrten Straße zurückschicken (was ihr auch nach einem großen Umweg durch sehr kleine Dörfer, die wie ausgestorben wirkten, einmal gelang).

Der Zeitvorsprung schmolz dahin. Irgendwann jedoch schaffte ich es trotzdem, die gesperrte Straße zu umfahren. Ich hielt meine Augen offen, denn langsam meldete sich mein Magen. Aber von einem Café, Bäckerei oder gar Tankstelle war nichts zu sehen. Hungrig erreichte ich dann doch irgendwann den Besucherparkplatz.

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Fußweg Radioteleskop

Einige Meter davon entfernt befindet sich eine kleine Gaststätte. Dort bat ich um ein belegtes Käsebrötchen. Die Wirtin hatte aber nicht verstanden, dass ich keine Remoulade haben wollte, und quetschte somit eine volle Ladung davon auf die erste Hälfte des Brötchens. Schnell wies ich auf ihren Fehler hin, sie schaute mich böse an. Ihr Mann riet ihr dann ruhig, mir ein neues zu machen. „Näh!“, schimpfte sie und wollte mit einem Papiertuch die Remoulade vom Käse wischen.

Kurze Zeit später saß ich am Holztisch mit Blick auf das entfernte Teleskop und biss in mein neu belegtes Brötchen. Ich ließ mir mein 4-Euro-Brötchen schmecken…

Dann ging ich zum Parkplatz zurück. In der Mail stand doch als Treffpunkt der Besucherparkplatz, oder? Nachdem ich mir nun mein frisches gebügeltes Hemd angezogen hatte, blickte ich nochmal in meinen Posteingang im Handy. Da stand… Besucherpavillon! Oje, wo ist der denn nun? Meinten die vielleicht die Gaststätte? Meine Uhr verriet mir, dass ich noch 7 Minuten Zeit hatte. An der Gaststätte angekommen, fragte ich den Wirt. Er wies den Weg runter und blaffte: „Da runter! 800 Meter!“

Die Sonne brannte vom wolkenlosen Himmel. Die Luft flimmerte über den heißen Asphalt. Links und rechts der Straße wogen die Grashalme träge vor sich hin, während die Insekten surrend durch die Gegend flogen. Mein schnelles Trapsen und mein keuchender Atem durchbrachen diese Idylle. Noch 4 Minuten… Hinter der nächsten Kurve musste es doch sein? Nein, da war noch eine Kurve. Dann endlich sah ich das kleine Gebäude. Am Eingang stand schon jemand, sah mich mit hochroten Kopf anlaufen, und hielt die Tür auf. Ich bedankte mich leise (hatte keine Luft mehr) und betrat den dunklen Raum. Ich setzte mich gleich auf den ersten Stuhl in der Sitzreihe, stellte meine Fototasche ab und versuchte, keine allzu großen Schweißpfützen zu produzieren. Klappte aber nicht, das Wasser lief ohne Unterlass über meinen ganzen Körper.

Noch gestern hatte ich überlegt, welche Objektive ich für den heutigen Tag mitnehmen sollte. Ich wusste nicht um die Lichtverhältnisse, also entschied ich mich für mein lichtstarkes 17 – 50 mm. Da ich aber auch Teleaufnahmen machen wollte, musste somit auch das 70 – 200 mm (F:2,8) mit. All das hatte natürlich wahnsinnig viel Gewicht. Mit diesen Gedanken schaute ich böse auf meine Kameratasche, während Schweißperlen über meine Nase auf dem Boden tropften. Zuhause lag mein superleichtes Zoomobjektiv (18 – 135 mm). Ich zog mein durchgeschwitztes Hemd aus und knüllte es in den für uns bereitgestellten Jutebeutel. Zum Glück sieht man den Schweiß auf mein schwarzes T-Shirt nicht so…

Der Vortrag begann. Die Einführungsrede hielt Dr. Martin Neumann, Redakteur der Zeitschrift „Sterne und Weltraum“. Er hieß uns alle Willkommen und übergab zügig an Dr. Norbert Junkes vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie. Sein Vortrag war sehr kurzweilig. Er verstand es, wissenschaftliche Fakten mit kleinen amüsanten Geschichten zu verknüpfen, so dass die hierfür anberaumte Stunde wie im Fluge verging.

Inzwischen hatte ich den Großteil meines Wasserhaushaltes ausgeschwitzt und war nunmehr bereit, wie die anderen endlich das Radioteleskop zu besuchen. Wir bekamen noch kleine Plastikkärtchen ausgehändigt, und dann ging es los…

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Mit Karte zum Radioteleskop

Der Weg führte in Schlangenlinien ins Tal. Wir durchquerten einen kleinen Wald. Am Ende konnten wir das durch hohe Zäune abgesperrte Gelände durch ein Tor betreten. Auch hier verstand es Dr. Norbert Junkes uns mit viele Informationen zu füttern.

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Dr. Norbert Junkes

Jetzt kam mein Teleobjektiv zum Einsatz. Ich fotografierte einige Details der Metallkonstuktionen des Teleskopes.

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Es war schon ein tolles Gefühl, dem Teleskop so nahe zu sein. Der „normale“ Besucher hat lediglich die Möglichkeit, dieses von dem Besucherpavillon aus zu bewundern. Jetzt hier im Schatten einiger Bäume mit dem Kopf im Genick zu stehen und es zu bewundern, dafür hatte sich der ganze Aufwand schon gelohnt. Lediglich auf das Schleppen des schweren Teleobjektivs hätte ich verzichten können.

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Radioteleskop Effelsberg

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Selfie mit Teleskop

Kurze Zeit später betraten wir das Kontrollzentrum. Im Flur standen einige technische Exponate, an den Wänden hingen astronomische Bilder.

 

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Konferenzraum

Über eine Treppe gelangten wir ins Allerheiligste, dem Arbeitsplatz der Wissenschaftler (auch wenn die meisten der hier arbeitenden keine Astronomen waren). Besetzt war dieser tatsächlich nur von einer Person, deren Schicht gerade abgelaufen war. Seine Ablösung betrat kurz nach uns den Raum.

Aber was für ein Ausblick! Sicherlich gewöhnte man sich mit der Zeit daran, aber wenn ich da an meinem Bürofenster denke…

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Was für eine Aussicht

Auch hier verging die Zeit wie im Fluge. Schnell noch einige abschließende Aufnahmen gemacht, schon standen wir wieder draußen. Wir schlenderten dem Ausgang des Geländes zu und standen kurze Zeit später wieder am Besucherzentrum. Dort löste sich die Gruppe langsam auf, und auch ich begab mich den langen Weg zurück zum Parkplatz, den ich dank der aggressiven Fliegen (Bremsen?) ziemlich schnell erreichte.

Das Wasser, das ich im meinem Auto vergessen hatte, war mittlerweile sehr warm. Egal, der Ausflug hatte sich gelohnt. Nur das mit meinem Fotoequipment muss ich mir demnächst vorher genausten überlegen.

Mal schauen, was ich als nächstes besuche…

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Meine Website: Baltrusch-Photo

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Bandshooting mit „Vortex Radio“

Überpünktlich wie immer, nutze ich die Zeit am Treffpunkt, um die Location zu studieren. Ich befand mich in Dortmund-Kirchderne, dort an einer U-Bahn-Station. Alles sah etwas heruntergekommen und schmutzig aus; also eigentlich genau mein Ding.

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Nach einiger Zeit kam Jenni, eine der Musikerinnen der Band „Vortex Radio“ und begrüßte mich. Ich kannte sie schon von einem früheren Shooting, doch diesmal sollte es um die Band gehen. Nach und nach trudelte der Rest ein.

Da ich sie erst jetzt kennenlernte, stellte sich bei dem Gespräch heraus, für welche Zielgruppe die Fotos sein sollten. „Vortex Radio“ spielt für Hochzeiten, Geburtstage etc. Die Fotos sollten also freundlich sein, nicht so, wie ich es mir angesichts dieser Location vorgestellt habe. Also verabschiedete ich mich von den Plan, Fotos a la Depeche Mode (Schwarzweiß, harte Kontraste, melancholische Wirkung) zu machen.

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Bei einem Posing konnte ich mich jedoch nicht zurückhalten, und so gestaltete ich das Foto „etwas“ grunchiger.

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Es gefiel aber grotzdem alle. 🙂

Danach ging es zum Proberaum. Und genau, wie man es sich so vorstellt, war es dann auch: klein, eng, sehr warm, aber voll mit Kreativität und guter Laune.

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Nicht nur die Band, auch ich als Fotograf, konnten unsere Passionen nun endlich freien Lauf lassen. Ich habe schon sehr oft Konzertfotografie gemacht, aber hier kam ich mir vor, als ob ich selbst auf der Bühne stand. Begleitet mit guter Musik dokumentierte ich die Probe.

 

Es hat sehr viel Spaß gemacht. Wenn ihr also eine gute Musikband für eure nächste Veranstaltung sucht, dann kann ich „Vortex Radio“ sehr empfehlen.

Ihre Website: Vortex Radio

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Fototour mit Sohn

Es war kalt. Der eisige Wind pfiff uns um die Nase. Heute Morgen hatte es kurz geschneit, die Landschaft um uns herum war deshalb leicht angezuckert, gab dem Ganzen einen mystischen Touch. Wir, das waren neben meiner Wenigkeit, meine Frau und unser 8jähriger Sohn.

Zu Weihnachten schenkte ich ihn eine gebrauchte Canon 350D. Das war damals auch meine erste richtige Digitalkamera. Daraufhin löcherte er mich, wollte alle Funktionen wissen. Eigentlich sollte er erstmal den Umgang mit der Kamera erlernen, wie man ein Bild aufbaut etc. Doch er ließ nicht locker. Also gingen wir nach draußen, durchstreiften die Landschaft. Ich erklärte ihn, wie man mit gezielten Manipulationen eine Bildwirkung erzielt. Zum Beispiel, wenn man in die Hocke geht und eine Spiegelung mit ins Bild aufnimmt. Daraufhin machte er dieses Foto:

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Ich bin so stolz auf ihn.

Heute nun gingen wir zum zweiten Mal so richtig auf Fototour. Wir hatten uns die Burgruine in Hohensyburg bei Dortmund ausgesucht, und hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Weil es so kalt und Rosenmontag war, waren wir so gut wie alleine in dieser wundervollen, schneebedeckten Landschaft.

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Schon der Weg zur Burg war eine Augenweide. Mein Sohn zeigte sich verwundert, warum ich schon hier meine Kamera auspackte.

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Ich deutete zur Ruine, lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Wolken, den Weg, der den Blick durch den Schnee zum Hauptmotiv lenkte. Ich merkte richtig, wie er plötzlich die Welt um ihn herum mit anderen Augen sah… mit den Augen des Fotografen. Ab da war er nicht mehr zu halten. Ständig zeigte er mir aufgeregt Motive und Perspektiven, die er plötzlich entdeckte.

 

Sehr viel später gingen wir durchgefroren aber glücklich zum Auto.

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Es ist ein so tolles Gefühl, Vater zu sein…

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Comic Con Dortmund 2017

Seit meiner frühesten Kindheit sammle ich Comics; mein kleines Büro unter dem Dach (Festung der Einsamkeit) quillt schon langsam über. Ich liebe Star Trek, und schaue mir jede Comicverfilmung im Kino oder, wenn ich das zeitlich nicht schaffe, Zuhause auf dem eigenen TV an.

Was liegt da nicht näher, als eine ComicCon zu besuchen? Seit langem vorgehabt, dieses Jahr hat es endlich geklappt. Mit vier weiteren Nerds traf ich mich an einem Sonntagmorgen zum Frühstück. Frisch gestärkt fuhren wir sodann nach Dortmund. In den sozialen Netzwerken wurde berichtet, dass es am Vortag dort nicht so gut gelaufen sei. Die Hallen waren überfüllt, stundenlanges Anstehen für ein Autogramm oder für ein Foto mit den Stars. Es wurden aber seitens der Verantwortlichen über Nacht einige logistische Veränderungen vorgenommen, so dass wir von diesem Chaos verschont blieben. Natürlich bildeten sich lange Schlangen, aber es war doch sehr erträglich.

In den Hallen ging einem dann natürlich das Herz auf. Nicht nur der Nerd in mir war begeistert. Auch als Fotograf kam man da voll auf seine Kosten. Gleich in der ersten Halle traf man an jeder Ecke Cosplayer, die stolz ihre Kostüme vorführten.

Hier einige Beispiele:

Gerade auch die Zombiefraktion hatte sich mächtig ins Zeug gelegt:

Wie ich bereits geschrieben habe, als Fotograf kam man aus dem Knipsen gar nicht mehr heraus…

Auch die andere Halle war recht gut besucht.

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Dort konnte man sich mit nerdigen Merchandising eindecken:

Mein persönliches Highlight war dann die Begegnung mit dem einzig wahren Highlander Connor MacLeod vom Clan der MacLeod, geboren 1518 in Glenfinnan am Loch Shiel. Sein bürgerliche Name ist Christopher Lambert:

Natürlich musste ich mir ein Autogramm holen:

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Das viele Herumlaufen erforderte dann doch seinen Tribut. Als ich mich auf diesen recht unbequemen Stuhl ausruhen wollte, wurde ich jedoch unmissverständlich aufgefordert, doch bitte weiterzugehen.

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Auf der Bühne wurden den ganzen Tag über diverse Stars interviewt. Eine gute Gelegenheit, sich etwas auszuruhen und zuzuhören. Hier war es z.B. Billy Boyd, bekannt aus den Filmen „Herr der Ringe“:

Nach vielen Stunden ging auch dieser Tag vorüber.

Fazit: Für Fotografen und Nerds ein absolutes Highlight. Aufpassen muss man nur auf seine Geldbörse, denn diese kann sich sehr schnell leeren. Aber es macht Spaß, und wir werden nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein!

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Änderungen für 2018

Als passionierter Fotograf klebst du das ganze Jahr hinter deiner Kamera, so auch ich. Trotzdem gibt es Momente, wo ich sie nicht dabei habe, so auch gestern in Düsseldorf, wo ich mit meiner Frau ein klassisches Konzert besuchte (es muss ja nicht immer Ray Wilson sein). Nicht nur auf der Bühne, sondern auch abseits davon während der Pause im Foyer sah ich viele eindrucksvolle Motive. Naja, es muss auch mal ohne Kamera sein…

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Worauf ich aber mit diesem Blogeintrag hinauswollte: auch wenn ich das ganze Jahr über Fotograf bin, knubbeln sich meine (bezahlten) Tätigkeiten hauptsächlich in den Sommermonaten; diese sind für dieses Jahr vorbei, so dass ich diesbezüglich etwas zur Ruhe komme und ich mir Gedanken machen kann, wie es denn dieses Jahr so gelaufen ist. Was habe ich anders gemacht, was war neu, und wo sind Verbesserungsmöglichkeiten?

Ich habe mir 3 Punkte notiert, die ich unbedingt in Angriff nehmen möchte:

 

  1. Fotografennetzwerk aufbauen!

Dieses Jahr war meine größte Auftragsdichte überhaupt. Eine Hochzeit reihte sich an die nächste. Das Ganze macht mir wahnsinnigen Spaß, doch was ist, wenn ich plötzlich krank werde? Oder wenn sich Termine zeitlich sehr annähern?

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Um das Ganze etwas abzufedern, möchte ich mir ein Netzwerk an befreundeten Fotografen aufbauen, die sich gegenseitig unterstützen, und vielleicht mal einspringen, wenn es zu einem unerwarteten Engpass kommen sollte. Das ist mir dieses Jahr zum ersten Mal passiert. Mein Dank geht an Carsten Grunwald, der ganz spontan für mich einspringen und einen Auftrag übernehmen konnte!

Im Zeitalter von sozialen Netzwerken sollte es wohl kein Problem sein, eben so ein Netzwerk aufzubauen. Wie gesagt, das ist ein Punkt für meine anstehende Agenda.

 

  1. Mitentscheidung des Kunden an den Fotos!

Nach einem Auftrag sichte ich die gemachten Fotos und sortiere aus. Bei Hochzeiten kommen schon weit über 1000 Fotos zusammen. Also schaue ich drüber. Technisch mangelhafte Fotos (unscharf, verwackelt, falschbelichtet) werden sofort rausgenommen. Da ich gerne Reihenaufnahmen mache, gibt es von diversen Szenen manchmal mehrere gleichartige Fotos. Hier suche ich das Beste aus (haben alle die Augen auf? Ist ein Arm oder Bein angeschnitten..? etc). Und dann entscheide ich noch, ob das Bild an sich eine Aussage hat. Wenn es „nur“ so dahingeknipst ist, nehme ich es auch raus.

Öfters werde ich dann gefragt, ob ich denn nicht alle Fotos übergeben könne. Sie bräuchten auch nicht bearbeitet sein, wird dann noch in die Diskussion geworfen.

Ähh, nein, das mache ich nicht! Das wäre für mich so, als ob ich zur analogen Zeit, die unentwickelten Negative dem Kunden in die Hand gedrückt hätte (ältere Leser wissen, wovon ich schreibe).

Ich gebe ja nicht nur die Fotos, sondern auch ein Bild meiner Arbeit mit ab!

Und wenn da so viele nichtgelungene Fotos mit dabei sind… Du verstehst.

Aber ja, ich verstehe auch die andere Seite. Sie haben wohl nicht den Blick wie ich auf die Fotos. Sie sehen das Ganze nicht aus der technischen, sondern mehr aus der emotionalen Perspektive. Ihnen ist es vielleicht egal, ob das Bild etwas unscharf ist, aber hey, das Baby guckt gerade so süß.

Also habe ich mich im Netz umgeschaut, und bin auf den Anbieter PicDrop gestoßen.

Dort kann man online seine Fotos hochladen und dem Kunden mit einem Passwort geschützten Zugang die Fotos zur Ansicht zur Verfügung stellen. Dieser hat dann dort die Möglichkeit, die von ihm gewollten Fotos zu markieren (oder die nichtgewollten). Außerdem kann er dort zu jedem Foto noch ein Kommentar oder Verbesserungsvorschläge abgeben. Ich bekomme per Mail die Infos zugeschickt, und kann dementsprechend reagieren. Natürlich werde ich auch hier eine Vorauswahl treffen, schließlich kann ich dem Kunden nicht zumuten, hunderte von Fotos durchzuschauen. Es geht ja mehr darum, dass wir uns quasi online zusammensetzen und gemeinsam über die Fotos entscheiden. Ich werde also meine Anzahl an Fotos, die ich zur Verfügung stelle, vergrößern. Ich hoffe, dass damit die Diskussionen, alle Fotos haben zu wollen, der Vergangenheit angehören.

 

  1. Bearbeitungszeit verkürzen!

Bisher brauche ich knapp 4 Wochen, um ein Hochzeitsshooting, das sich über einen ganzen Tag erstreckt und bis über 1000 Fotos produziert, zu bearbeiten. Das liegt nun mal daran, dass ich nicht hauptberuflich Fotograf bin, sondern diese Tätigkeit nebenher mache. In der Woche gehe ich meiner regulären Arbeit nach, so dass eigentlich nur die Wochenenden zur Fotobearbeitung zur Verfügung stehen. Ich habe aber auch ein Privatleben und eine Familie, was dann die Bearbeitungszeit nochmals verkürzt. Aber so, wie der Kunde die Fotos natürlich so schnell wie möglich haben möchte, so möchte ich einen Auftrag auch schnellstens hinter mich bringen, um mich auf das nächste zu konzentrieren (und wenn dann noch Anfragen wie unter Punkt 3 beschrieben auflaufen…).

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Nun, ich habe entschieden, eine gewisse Anzahl von meinen Urlaubstagen im Jahr für Fotobearbeitungstagen zu reservieren. Hochzeiten fallen ja meistens am Wochenende statt. Wenn ich also in der darauffolgender Woche einen Tag Urlaub nehme (Frau und Kinder sind dann auch nicht Zuhause), und den ganzen Tag die Fotos bearbeite, sollte ich zeitnah fertig werden.

So, das sind meine Überlegungen für das nächste Jahr. Ob und wie ich alle drei Punkte verwirklichen kann, wird sich herausstellen.

Aber vielleicht gibt es noch andere, bessere Lösungen? Wie machst Du es? Ich bin offen für Vorschläge. Also immer her damit.

Man sieht sich…

 

 

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